Restauration

Uralt Auto fährt jetzt wieder – Dank unseren Mülheimer Kfz-Spezialisten wurde der elegante Jaguar „gebändigt“

Alte Autos müssen nicht immer unbedingt alte Klappergestelle sein, Die Oldtimer – heute beliebte Nostalgie-Objekte mit unvermutet präzisem technischen Hintergrund – entpuppen sich oft als ausgesprochene Schmuckstücke. Zudem dienen sie, wie jüngst in Mülheim, als Symptom für einen intakten Auto-Service, den einen Stadt von der Größenordnung Mülheims eigentlich anbieten sollte und auch anbietet.

jaguar
Zeitungsartikel als PDF Download

Dass in unserer sympathischen Stadt die KFZ-Werkstätten gediegene Arbeit – von der Wartung bis zur Reparatur – zu leisten vermögen, das ist natürlich keine Frage, dass sie darüber hinaus auch mit extraordinären Problemen meisterlich fertig werden, zeugt für ihre Qualität. Nichts gegen die britische Insel – aber in England konnte der alte Jaguar SS aus dem Jahre 1936 nicht per Generalüberholung „aufgemöbelt“ werden, obwohl er aus dem Königreich stammt. Deshalb landete das Alt-Gefährt auf Mülheimer Boden und erhielt ein neues, altes Gesicht.

Mülheimer KFZ-Spezialisten und Liebhaber igelten sich mit dem Nobel-Vierrad in einer Werkstatt ein und betätigten sich als technische Kosmetiker. Bis auf die „Knochen“ wurde dem Jaguar das Fell über die Ohren gezogen. Er wurde vollständig zerlegt. Sämtliche Bleche demontierten die Techniker vom Holzgerippe der Karosse – eben von dem Holzgerippe wird sie getragen.

Dann bewiesen die Mülheimer Klasse: Von Hand – und wer kann das heute noch – fertigten sie in mühevoller Kleinarbeit neue Blech- und Holzteile, investierten Sachverstand und 50.000 DM in das Luxus-Auto, beplankten das Holzgestell neu und stellten auch noch eine vollständig neue Verchromung her.

Nun hat der Jaguar SS 1.540 kg auf seinem eleganten Buckel zu tragen. Sein seidig schnurrender Motor leistet bei 4.600 Umdrehungen in der Minute 103 Pferdestärken und macht ihn 140 Kilometer in der Stunde schnell.

Sehen seine Lampen auch ein wenig aus wie die Glupschaugen seines Landsmanns Marty Feldmann – insgesamt beweist der Jaguar zeitlose Eleganz – und das technische Vermögen des KFZ-Handwerks in Mülheim.